Seit meiner zweiten Schwangerschaft hat mich das Thema Beckenbodenbeschwerden täglich begleitet. Ob es das unangenehme Gefühl von Kontrollverlust war oder einfach die Unsicherheit, ob ich ohne Probleme durch den Tag komme – ich wusste, dass ich handeln musste. Das erste, was mir mein Arzt empfahl, waren Kegel-Übungen. Die Kegel-Methode ist eine der bekanntesten Techniken zur Stärkung des Beckenbodens, aber ehrlich gesagt hatte ich zunächst keine Ahnung, wie ich diese Übungen richtig ausführen sollte oder ob sie überhaupt bei mir wirken würden.
Was sind Kegel-Übungen?
Kegel-Übungen sind spezielle Übungen, die den Beckenboden stärken, indem man die Muskeln im Beckenbereich gezielt anspannt und wieder entspannt. Der Beckenboden ist für die Kontrolle der Blase und des Darms verantwortlich und spielt auch eine wichtige Rolle in der sexuellen Gesundheit.
Der Erfinder dieser Methode war Dr. Arnold Kegel, ein US-amerikanischer Gynäkologe, der in den 1940er Jahren erkannte, dass viele Frauen nach der Geburt unter Inkontinenz litten. Dr. Kegel entwickelte eine Methode, bei der Frauen durch gezieltes Anspannen der Beckenbodenmuskulatur die Kontrolle zurückgewinnen konnten. Seine Methode war damals revolutionär, da sie nicht-invasiv war und Frauen die Möglichkeit gab, ohne chirurgische Eingriffe ihre Beschwerden zu lindern.
Wie funktionieren Kegel-Übungen?
Im Prinzip ist eine Kegel-Übung ganz einfach: Man spannt die Muskeln an, die man auch benutzt, um den Urinstrahl zu unterbrechen. Man hält diese Anspannung für einige Sekunden und entspannt dann wieder. Wiederholungen und Regelmäßigkeit sind der Schlüssel zum Erfolg. Es gibt verschiedene Varianten, von langsamen, langen Anspannungen bis hin zu schnellen „Puls“-Übungen. Idealerweise führt man Kegel-Übungen mehrmals täglich durch, sei es beim Sitzen, Stehen oder Liegen.
Meine ersten Erfahrungen mit Kegel-Übungen
Obwohl ich theoretisch wusste, wie ich die Kegel-Übungen ausführen sollte, merkte ich schnell, dass ich Schwierigkeiten hatte, die richtigen Muskeln zu treffen und das Training konstant durchzuführen. Und das war genau mein Problem: Ohne visuelle Hilfen oder einen klaren Plan fiel es mir schwer, Fortschritte zu erkennen. Nach ein paar Wochen gab ich auf – ich brauchte Unterstützung.
Der Perifit: Unterstützung durch Gamification
Auf der Suche nach einer Lösung stieß ich auf den Perifit. Es handelt sich um ein smartes Beckenbodentrainingsgerät, das über eine App gesteuert wird. Mit Perifit konnte ich Kegel-Übungen spielerisch umsetzen. Das Gerät misst meine Muskelkontraktionen, während ich in kleinen Spielen auf dem Smartphone bestimmte Ziele erreiche. Das war eine neue Art, meine Kegel-Übungen anzugehen, und es half mir, regelmäßig zu trainieren. Jedes Spiel war eine neue Herausforderung, und ich konnte meine Fortschritte auf der App nachvollziehen.
Allerdings gibt es auch eine Kehrseite. Die Übungen erforderten Konzentration und regelmäßige Anwendung, was mit einem hektischen Alltag oft schwer unterzubringen war. Auch wenn der Perifit mir geholfen hat, war das aktive Anspannen und Entspannen nach einer Weile wieder eine Hürde.
Der Beckenbodenstuhl: Entspannung und Effizienz
Nachdem ich die Perifit-Methode einige Zeit ausprobiert hatte, entschied ich mich, noch einen Schritt weiterzugehen: den Beckenbodenstuhl. Der große Unterschied? Ich musste nichts mehr tun. Der Stuhl verwendet elektromagnetische Impulse, um meine Beckenbodenmuskulatur passiv zu trainieren. Das Beste daran: Ich konnte einfach in meiner normalen Kleidung auf dem Stuhl sitzen, während die Impulse ihre Arbeit taten.
Was für eine Erleichterung! Kein aktives Anspannen mehr, keine App, kein Gerät, das eingeführt werden muss. Ich konnte mich einfach hinsetzen und entspannen, während der Beckenbodenstuhl meine Muskeln stimulierte. Nach einigen Sitzungen fühlte ich, wie sich meine Kontrolle verbesserte, ohne dass ich mich besonders anstrengen musste.
Kegel-Übungen im Alltag integrieren
Auch wenn der Beckenbodenstuhl für mich die einfachste Methode war, um meine Beckenbodenprobleme in den Griff zu bekommen, ist es mir wichtig zu betonen, dass Kegel-Übungen weiterhin eine wertvolle Ergänzung sind. Sie können jederzeit und überall durchgeführt werden, ob beim Zähneputzen oder beim Warten an der Ampel. Kegel-Übungen sind flexibel, kostengünstig und wissenschaftlich fundiert. Dank Dr. Kegel haben viele Frauen heute eine Möglichkeit, ihre Beckenbodenmuskulatur auf einfache Weise zu stärken.
Fazit
Für mich war der Beckenbodenstuhl die perfekte Lösung. Es war bequem, unkompliziert und effizient. Trotzdem werde ich die Kegel-Übungen nicht völlig aufgeben, da sie eine großartige Methode sind, um den Beckenboden langfristig gesund zu halten. Jeder, der mit Beckenbodenproblemen zu kämpfen hat, sollte die verschiedenen Optionen testen – von klassischen Kegel-Übungen über smarte Geräte wie den Perifit bis hin zu modernen Methoden wie dem Beckenbodenstuhl.