Ich erinnere mich genau an den Moment, als ich es das erste Mal bemerkte. Es war beim Lachen. Ein fröhlicher Nachmittag mit meiner Familie, und plötzlich passierte es – ein kleiner Tropfen. „Das ist bestimmt nichts Ernstes“, dachte ich mir. Doch dann passierte es wieder, beim Husten, beim Niesen. Aus einem kleinen Tropfen wurde bald ein ständiger Begleiter. Es fühlte sich an, als würde ich meinen Körper nach und nach verlieren.
Wochenlang machte ich mir nichts daraus, redete mir ein, dass das mit dem Alter käme, dass es irgendwann wieder aufhören würde. Aber das tat es nicht. Es wurde schlimmer. Jede Woche ein bisschen mehr. Einkaufen? Ich überlegte zweimal, bevor ich das Haus verließ. Spaziergänge? Undenkbar ohne ständige Angst. Selbst einfache Dinge wie Lachen fühlten sich plötzlich an wie eine Gefahr. Es war, als hätte mir jemand meine Unbeschwertheit gestohlen.
„Googeln brachte mir Klarheit – und die Angst vor der Zukunft.“
Irgendwann gab ich auf, es zu ignorieren. Ich setzte mich an den Computer und begann zu googlen: Blasenschwäche. Die Ergebnisse erschlugen mich förmlich. So viele Frauen hatten das gleiche Problem. Es fühlte sich an, als wäre ich nicht allein, doch gleichzeitig wurde mir bewusst, dass dies nicht einfach verschwinden würde. Da war sie: die Inkontinenz. Dieses Wort, das ich immer mit älteren, gebrechlichen Menschen in Verbindung gebracht hatte, traf plötzlich auf mich zu. Ich, gerade 60 geworden, sollte mich nun mit Windeln und Einlagen herumschlagen?
Aber dann stieß ich auf etwas anderes: Beckenbodentraining. Frauen schworen darauf. „Das könnte meine Rettung sein!“, dachte ich mir. Also begann ich mit den Übungen. Anfangs war ich motiviert. Doch die Wahrheit? Es war mühsam, anstrengend, und ich hatte einfach nicht die Geduld, das täglich durchzuziehen. Nach ein paar Wochen merkte ich, dass es nichts half. Meine Disziplin reichte nicht aus. Ich war frustriert. Würde das jetzt mein Leben sein? Ständig in Angst leben, immer darauf vorbereitet, dass es „passieren“ könnte?
„Dann entdeckte ich den Beckenbodenstuhl – und mein Leben veränderte sich.“
Eines Tages, während ich wieder einmal nach Lösungen suchte, stieß ich auf den Beckenbodenstuhl. Ich las: „Einfach hinsetzen, weniger als 30 Minuten, und dein Beckenboden wird trainiert.“ Das klang fast zu gut, um wahr zu sein. Aber was hatte ich zu verlieren? Ich probierte es aus.
Die erste Sitzung war… einfach. Ich setzte mich in Straßenkleidung auf diesen Stuhl und wartete. Keine schweißtreibenden Übungen, keine komplizierten Anweisungen – einfach nur sitzen und entspannen. Es fühlte sich fast zu simpel an. Aber dann, nach ein paar Sitzungen, spürte ich tatsächlich einen Unterschied. Es war, als würde mein Körper langsam wieder stärker werden, ohne dass ich etwas dafür tun musste. Woche für Woche fühlte sich mein Beckenboden fester an, die Angst vor den kleinen „Unfällen“ verschwand. Ich gewann Kontrolle zurück. Kontrolle über meinen Körper, Kontrolle über mein Leben.
„Heute fühle ich mich wieder frei.“
Jetzt, ein paar Wochen später, kann ich sagen: Der Beckenbodenstuhl hat mein Leben verändert. Ich mache mir keine Sorgen mehr, wenn ich das Haus verlasse. Lachen ist wieder unbeschwert, ich kann Sport treiben, einkaufen, mich mit Freunden treffen – ohne ständig an die nächste Toilette denken zu müssen. Diese Freiheit, die ich zurückgewonnen habe, ist unbeschreiblich. Ich fühle mich wieder wie ich selbst, als hätte ich ein Stück meiner Jugend zurückerobert.
Blasenschwäche ist nicht das Ende. Es gibt Wege, zurück zur Lebensfreude zu finden. Ich habe es geschafft – und du kannst es auch.