Der PelviPower-Stuhl zählt zu den bekanntesten Geräten für die nicht-invasive Beckenbodentherapie mittels rPMS (repetitive periphere Magnetstimulation). In vielen medizinischen Praxen, Therapiezentren und Fitnessstudios ist er fester Bestandteil des Angebots. Doch lohnt sich die Investition aus Sicht eines Betreibers? Und gibt es kritische Punkte, über die man offen sprechen sollte? Eine objektive Betrachtung.
1. Bequemlichkeit aus Patientensicht: Ein echtes Plus
Eines der häufigsten Argumente von zufriedenen Patientinnen: Der PelviPower-Stuhl ist extrem bequem. Die Sitz- bzw. Liegeposition erinnert an einen Zahnarztstuhl, ermöglicht Entspannung und vermittelt Sicherheit – gerade für Menschen, die bei sensiblen Themen wie Inkontinenz oder Rückbildung besonders viel Wert auf Diskretion legen. Aus Marketing- und Komfortsicht ist das ein klarer Vorteil: Wer sich wohlfühlt, kommt gerne wieder.
2. Liegeposition: Komfort versus Effektivität?
Allerdings gibt es aus therapeutischer Sicht einen Punkt, der oftmals kritisch diskutiert wird: Die halb liegende Position kann die Effizienz des Magnetfeldes beeinflussen. Während manche Hersteller auf eine aufrechte Sitzhaltung setzen – um die Muskelgruppen im Beckenboden gezielter zu erreichen – liegt der Fokus beim PelviPower eher auf Entspannung.
Theoretisch kann ein zu entspannter Körpertonus die maximale Reizübertragung des Magnetfeldes abschwächen. Ob das in der Praxis einen relevanten Unterschied macht, ist abhängig von individueller Körperkonstitution und Anwendungsziel – dennoch sollte man diesen Aspekt als Betreiber kennen.
3. Platzbedarf: Wie ein Zahnarztstuhl
Ein oft unterschätzter Faktor: Der PelviPower ist groß. Aufgrund seiner ergonomischen Liegefläche und der verbauten Technik erinnert er in seinen Dimensionen an einen klassischen Zahnarztstuhl. Für Betreiber bedeutet das: Der Raum, in dem das Gerät steht, sollte großzügig bemessen sein – idealerweise ein separater Behandlungsraum mit Tür. Wer ein Studio oder eine Praxis mit begrenztem Platzangebot betreibt, sollte diesen Punkt einkalkulieren. Es gibt andere Stühle mit Rollen, die einfach und bequem zwischen Behandlungsräumen bewegt werden können.
4. Investition: Hochpreisiges Gerät
Mit einem Anschaffungspreis im oberen fünfstelligen Bereich zählt der PelviPower zu den teureren Geräten auf dem Markt. Gerade für Neugründer oder Betreiber mit kleinem Budget stellt das eine echte Hürde dar. Im Vergleich dazu gibt es mittlerweile auch kleinere, kompaktere rPMS-Stühle mit ähnlicher Wirkung, die zu deutlich günstigeren Konditionen angeboten werden.
Allerdings: Der hohe Preis spiegelt sich auch in der Verarbeitung und dem Markenauftritt wider. Wer ein Premium-Image transportieren möchte, findet im PelviPower ein entsprechend hochwertiges Gerät.
5. Ergebnisqualität: Technologie entscheidet – nicht der Name
Unabhängig von Design, Positionierung oder Preis: Die technologische Basis ist bei nahezu allen Geräten am Markt dieselbe. Ob PelviPower, EMSella oder andere Hersteller – sie arbeiten alle mit rPMS-Technologie, die tiefenwirksame Kontraktionen im Beckenboden auslöst. Die Unterschiede liegen im Detail: Frequenzfeinjustierung, Bedienoberfläche, Ergonomie oder Servicequalität.
Das bedeutet: Auch der PelviPower liefert sehr gute Ergebnisse beim Beckenbodentraining – sofern das Gerät regelmäßig und korrekt eingesetzt wird.
Fazit: Für wen lohnt sich der PelviPower?
Wer ein hochwertiges Gesamtpaket sucht – mit starkem Markenauftritt, komfortabler Anwendung und robuster Technik – trifft mit dem PelviPower eine solide Wahl. Gleichzeitig sollte man sich der Einschränkungen bewusst sein: Der große Platzbedarf, die Liegeposition und der vergleichsweise hohe Preis sind Punkte, die je nach Geschäftsmodell entscheidend sein können.
Tipp für Betreiber: Vergleichen Sie die verfügbaren Geräte am Markt nicht nur nach Marke, sondern nach technologischer Leistung, Platzbedarf, Preis-Leistungs-Verhältnis und Zielgruppe. Denn am Ende zählt vor allem eins: zufriedene Patientinnen und wirtschaftlicher Erfolg.
Mehr Informationen: info@medsys.at