Rettung auf dem Thron: Von der fast Kosmetikpleite zur Beckenboden-Königin

Also, mal ehrlich: Das Kosmetikstudio war mein Traum. Ich dachte, ich mach die Türen auf, die Kundinnen kommen rein, strahlen, und ich geh abends glücklich nach Hause. Tja, falsch gedacht. Am Anfang lief’s super, echt jetzt. Der Laden brummte, die Kundinnen kamen, und ich hatte sogar Tina, meine Mitarbeiterin, an meiner Seite. Alles wie im Märchen. Aber wie das bei Märchen so ist: Irgendwann gibt’s den fiesen Plot-Twist.

Was passiert? Die Wirtschaftslage. Die Leute reden nur noch davon, wo sie sparen können. Und was fliegt als erstes? Genau, die kleinen Verwöhn-Momente. Also, das bedeutet für mich: Die Kundinnen bleiben aus. Mein Kalender, der früher voll war, ist jetzt so leer wie ein Kühlschrank nach der WG-Party. Kein Witz. Und dann kommt Tina, die Verlässliche, die ich schon für unentbehrlich gehalten hab, und haut auch noch den Satz raus: „Anna, ich muss aufhören. Die Kinder, der Stress…“ Tschüss, Tina. Und tschüss, Studio.

Ich stehe also da. Die Miete für mein schickes Studio in der Innenstadt läuft, meine Konten stöhnen, und ich überlege ernsthaft, ob ich bald Flugbegleiterin werde. Wenigstens könnte ich dann dem ganzen Chaos hier entfliehen.

Der Anruf, der alles verändert

Aber dann! Ihr glaubt’s nicht. Mein Telefon klingelt, und eine Frau am anderen Ende sagt: „Hallo Anna, ich habe DIE Lösung für dein Problem!“ Ich so: „Aha? Lass hören.“ Und dann kommt’s: Sie redet von einem Beckenbodentherapiestuhl. Ich lache erstmal laut. Echt jetzt? Ich soll jetzt Inkontinenz-Expertin werden?

Die Dame lässt sich von meinem Lachanfall nicht beeindrucken. Sie sagt: „Anna, das ist kein Witz. Viele Frauen leiden unter Blasenschwäche, aber niemand redet drüber. Und glaub mir, die werden zu dir kommen!“ Jetzt wird’s wild. Sie sagt mir, sie macht nicht nur Werbung für mich – nein, sie ruft sogar Ärzte an! Ich stell mir vor, wie sie Ärzte am Telefon bequatscht: „Hallo, schicken Sie Ihre Patientinnen zu Anna, die hat den Thron für den Beckenboden!“ Irgendwie absurd, aber auch genial.

Und sie verspricht mir: „Dein Kalender wird bald platzen!“ Klingt zu gut, um wahr zu sein, oder? Aber hey, ich hab ja eh nichts zu verlieren, also lass ich mich drauf ein. Sie schaltet Anzeigen online, telefoniert fleißig – und siehe da, die Anfragen trudeln ein.

Der Thron für Königinnen

Der Stuhl kommt an, und ich muss euch sagen: Das Teil sieht aus wie ein futuristischer Thron. Ich stell es in eine hübsche Ecke, und dann geht’s los. Die ersten Kundinnen kommen rein. Ich erkläre ihnen: „Keine Gymnastik, kein peinliches Kegel-Training, nichts. Setzt euch einfach hin, bleibt in eurer Straßenkleidung, und nach 30 Minuten seid ihr eine neue Frau!“ Sie gucken mich skeptisch an, setzen sich aber trotzdem hin.

Und dann passiert’s. Der Stuhl macht alles! Die Frauen sitzen da, völlig entspannt, und lassen das Ding die Arbeit erledigen. Sie müssen nichts tun. Es ist wie eine kleine Pause vom Alltag, einfach abschalten und chillen. Kein Schweiß, nur Spaß!

Nach ein paar Sitzungen kommen sie zurück – und was höre ich? „Anna, das ist der Wahnsinn! Ich fühle mich wie neu geboren!“ Kein Witz. Diese Frauen, die vorher immer Angst hatten, beim Lachen oder Niesen ein Malheur zu erleben, sind jetzt so selbstbewusst wie nie zuvor. Der Stuhl? Der wirkt Wunder. Die Beschwerden werden weniger, die Lebensqualität steigt, und ich? Ich schaue nur noch stolz zu.

Das Geschäft boomt

Und dann geht’s richtig los. Die Frauen buchen nicht nur einmal, nein, sie holen sich direkt den 10er-Block für 499 Euro! Und was hab ich im ersten Monat gemacht? 12 dieser Blöcke verkauft! Macht knapp 6.000 Euro Umsatz, und ich denk mir nur: Anna, du bist gerettet! Nur 12 Kundinnen, die meine finanzielle Situation schlagartig verbessern.

Aber das Beste daran? Inkontinenz ist kein Luxusproblem. Es ist kein „Oh, ich gönn mir mal was“, sondern echte Notwendigkeit. Die Frauen geben dafür gerne Geld aus, weil sie wissen: Das ist nicht nur Wellness, das ist ihr Leben! Sie holen sich bei mir ihre Freiheit zurück, und ich schenke ihnen die Kontrolle über ihren Körper. Das ist kein Schnickschnack, das ist pure Lebensqualität.

Und während ich früher dachte, ich müsste mein Studio schließen, sitze ich jetzt da und kann meinen vollen Terminkalender kaum fassen. Und das alles dank eines Stuhls und einer hartnäckigen Verkäuferin, die einfach nicht lockerließ.

Die Beckenboden-Königin

Heute bin ich nicht mehr die verzweifelte Kosmetikerin. Nein, ich bin die Beckenboden-Königin! Mein Studio läuft wieder, meine Kundinnen gehen glücklich und strahlend nach Hause, und ich? Ich weiß jetzt, dass Erfolg manchmal auf die seltsamsten Arten kommt. Wer hätte gedacht, dass ein Anruf und ein Stuhl alles verändern könnten?

Also, falls ihr jemals in einer Krise steckt: Manchmal muss man einfach nur auf den richtigen Thron sitzen – und sich trauen, das Leben ganz neu anzugehen!